OP ENHEIM, das Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Breslau und das Willy-Brandt-Zentrum für Deutschland- und Europastudien an der Universität Wrocław laden ein zu einem Autorentreffen mit dem ostdeutschen demokratischen Oppositionellen und letzten DDR-Außenminister Markus Meckel und einer Diskussion über die polnische Ausgabe seiner Memoiren „Eine persönliche Geschichte der Freiheit. Erinnerungen” (Titel der deutschen Ausgabe: „Zu wandeln die Zeiten. Erinnerungen”).

OP_BOOKS | Autorenlesung mit Markus Meckel
Eine persönliche Geschichte der Freiheit – Erinnerungen

Wann: 23.05.2023, 17:00 Uhr
Wo: Salon Herz, 5 OG, OP ENHEIM, Plac Solny 4, Wrocław
Sprache: Deutsch, Polnisch
Eintritt frei
Anmeldung bis 22.05.2023: https://bit.ly/3p9M2Rs

Die Memoiren von Markus Meckel fangen die Komplexität des Schicksals der Evangelischen Kirche in Ostdeutschland als einer Brutstätte unabhängigen Denkens und freier Diskussion in einer kommunistischen Diktatur ein. Markus Meckel leistete einen wichtigen Beitrag zur Organisation der demokratischen Opposition in den frühen 1980er Jahren und führte später sozialdemokratische Kreise zum Sieg gegen das SED-Regime. Sein Leben war geprägt von seiner Erziehung außerhalb des kommunistischen Systems, seinem Mut und seinem Organisationssinn. Als Mitbegründer der ostdeutschen SPD und Außenminister der demokratischen DDR-Regierung gestaltete er den Prozess der deutschen Wiedervereinigung und die Anerkennung der deutsch-polnischen Grenze mit. Auch als Bundestagsabgeordneter setzte er sich für die deutsch-polnische Aussöhnung ein. Meckels Biografie ist ein wertvoller Zeitzeuge, der die polnisch-deutschen Beziehungen aus einer ostdeutschen Perspektive betrachtet, die in Polen selten zu finden ist.

____

 

Markus Meckel, geboren am 18. August 1952 in Müncheberg/Brandenburg, musste 1969 die Allgemeine Oberschule aus politischen Gründen verlassen, erwarb dann am Kirchlichen Oberseminar Potsdam-Hermannswerder die Hochschulreife und studierte von 1971 bis 1978 Theologie in Naumburg und Berlin. Nach Vikariat und evangelischem Pfarramt in Vipperow/Müritz, war er von 1988 bis 1990 Leiter der Ökumenischen Begegnungs- und Bildungsstätte in Niederndodeleben bei Magdeburg. Oppositionelle politische Arbeit in der DDR leistete er seit den 1970er Jahren. 1989 gründete er mit Martin Gutzeit die sozialdemokratische Partei (SDP) in der DDR, war deren Vertreter am Zentralen Runden Tisch und wurde 1990 nach den ersten freien Wahlen in der DDR deren Außenminister. Von 1990 bis 2009 gehörte er für die SPD dem Deutschen Bundestag an. Er bekleidet zahlreiche ehrenamtliche Funktionen in Stiftungen und Organisationen darunter Ko-Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Von 2013 bis 2016 war er Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.

____

 

Dieses Buch ist der dritte Band der Reihe Aufbrüche und Menschen des Dialogs. Aus der Geschichte der deutsch-polnischen Verständigung, herausgegeben vom Zentrum für historische Forschung der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Berlin. Die darin vorgestellten Personen – sowohl bekannte als auch in der breiteren öffentlichen Diskussion weniger beachtete – haben einen wesentlichen Beitrag zur deutsch-polnischen Verständigung nach dem Zweiten Weltkrieg geleistet. Die Publikation wurde mit Unterstützung der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit herausgegeben.

Das Buch in polnischer Sprache ist unter folgendem Link kostenlos erhältlich: https://publikacje.pan.pl/book/144664/osobista-historia-wolnosci-wspomnienia-meckel-markus-2023?language=pl

Mit freundlicher Unterstützung der Friedrich-Ebert-Stiftung

____

Organisator: OP ENHEIM, Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Breslau, Willy-Brandt-Zentrum für Deutschland- und Europastudien an der Universität Wrocław